Hebammen leisten einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag für eine qualitativ hochwertige Versorgung Schwangerer, junger Mütter sowie ihrer Neugeborenen und Säuglinge. Die Forschung zeigt, dass eine Betreuung durch nach internationalen Standards ausgebildete Hebammen mit besseren gesundheitlichen Outcomes für Mutter und Kind einhergeht. Dem gesetzlich verankerten Anspruch der Frauen auf ärztliche Hilfe und Hebammenhilfe (§24c,d SGB V) sowie der Option, zwischen verschiedenen Geburtsorten wählen zu können (§24f SGB V), steht der Mangel an Fachkräften gegenüber.
Mit dem 2020 in Kraft getretenen neuen Hebammengesetz (HebG) werden die fachschulische Ausbildung sowie bestehende hochschulische Modellvorhaben nach Ablauf einer Übergangsfrist vollständig durch das duale Studium abgelöst. Neben der Erfüllung der formalen Anforderungen der EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (2005/36/EG, geändert durch die EU-Richtlinie 2013/55/EU) wird damit den steigenden Qualitätsansprüchen, dem wachsenden Tätigkeitsspektrum durch den medizinischen Fortschritt sowie den Anforderungen des evidenzbasierten Handelns im Hebammenberuf Rechnung getragen. Mit der Umstellung auf das duale Studium ändern die Organisationsstrukturen und Verantwortlichkeiten in der Verzahnung des theoretischen und praktischen Studienteils. Aber auch die inhaltlichen Anforderungen an den praktischen Studienteil steigen. Diese Veränderungen stellen die verantwortlichen Praxiseinrichtungen zum Teil vor neue Herausforderungen.
Unser Projekt wird aus den Mitteln des Versorgungssicherungsfonds finanziert und es war uns möglich zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeitende zu schaffen. Über die nächsten drei Jahre werden wir die koordinativen Strukturen für eine zentrale Koordinationsstelle als Anlaufpunkt für Kliniken, Hebammen, Schwangere, Gebärende und Wöchnerinnen sowie die für die Hebammenbelange verantwortlichen Stellen der Landesregierung aufbauen. Diese Strukturen sollen dazu beitragen, eine umfassende und bedarfsgerechte Versorgung mit Hebammenleistungen zu gewährleisten und Engpässe zu vermeiden. Diese Koordinationsstelle ist an der Universität zu Lübeck (Institut für Gesundheitswissenschaft, Fachbereich Hebammenwissenschaft) angesiedelt. Die einzelnen Projektschritte erfolgen in enger Abstimmung mit dem Land Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung sowie Ministerium für Justiz und Gesundheit).
Bleibe auf dem Laufenden über aktuelle Ereignisse, Projekte und Initiativen. Hier findest du zukünftig Neuigkeiten und Informationen rund um unsere Arbeit und die Entwicklungen in unserem Bereich.
Du bist freiberufliche Hebamme in Schleswig-Holstein und suchst nach Austausch mit KollegInnen?
Dann komm zum Termin am Freitag, den 18.07.2025, 9.00–10.00 Uhr!
Diese Stunde gestalten wir gemeinsam mit unserer Kollegin Stefanie Pilz. Sie ist die Praxiskoordinatorin der Hebammenwissenschaften an der Uni Lübeck.
Gemeinsam wollen wir die Weichen für zukünftige Austauschtermine legen. Es sollen Themen im Fokus stehen, die EUCH in EUREM Alltag beschäftigen und zu denen es Rede-/Austauschbedarf gibt.
Welches Format, mit welchen Inhalten und in welchem Rhythmus, ist für Euch von Interesse? Ihr seid alle herzlich eingeladen dabei zu sein und Eure Ideen einzubringen.
Über folgendem Link kommt Ihr dazu:
https://uni-luebeck.webex.com/uni-luebeck/j.php?MTID=mb8cd11c765bdfad38fb5d9dbb6458dfa
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei vorherigen Fragen immer gern über hewi.praxis@uni-luebeck.de bei Stefanie Pilz oder unter info@kohesh.de melden.
Bis bald und mit vielen Grüßen aus Lübeck,
Stefanie Pilz, Aurelia Hayward und Alexandra Roth für das UzL-Hewi-KoHeSH-Team
PS: Für die Teilnahme wird 1 UE berufspädagogischer Fortbildungspunkt vergeben.
Stefanie Pilz, unsere Kollegin und Praxisanleiterin für die Hebammenwissenschaften an der Uni Lübeck, und das KoHeSH-Team laden Euch ein:
Gemeinsam wollen wir die Weichen für zukünftige Austauschtermine freiberuflicher Hebammen in Schleswig-Holstein legen. Es sollen Themen im Fokus stehen, die EUCH in EUREM Alltag beschäftigen und zu denen es Rede-/Austauschbedarf gibt.
Über folgendem Link kommt Ihr dazu:
https://uni-luebeck.webex.com/uni-luebeck/j.php?MTID=mb8cd11c765bdfad38fb5d9dbb6458dfa
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei vorherigen Fragen immer gern über hewi.praxis@uni-luebeck.de bei Stefanie Pilz oder unter info@kohesh.de melden.
Für diese Veranstaltung wird 1 UE berufspädagogischer Fortbildungspunkt vergeben.
Verbesserung der Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein
Um die Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein weiter zu verbessern, ist zunächst eine umfassende systematische Bestandsaufnahme erforderlich. Diese wird die Hebammenleistungen im ambulanten und klinischen Bereich aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, darunter die der Hebammen selbst, der Schwangeren, Wöchnerinnen und Hebammenschüler:innen. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird ein Koordinationskonzept entwickelt, das eine effektive Verteilung der ambulanten Hebammenleistungen ermöglicht. Dies umfasst den Ausbau bestehender Netzwerke in der ambulanten Versorgung sowie die Einrichtung einer Hebammenzentrale als zentrale Anlaufstelle für Schwangere und junge Familien. Zusätzlich wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, um die Arbeitszufriedenheit im klinischen Setting zu verbessern. Diese Maßnahmen werden durch ein Schulungs- und Fortbildungskonzept zur Qualitätssicherung unterstützt, das auch ein Nachqualifizierungsangebot für altrechtlich ausgebildete Hebammen umfasst.
Sicherstellung der praktischen Studienanteile
Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Sicherstellung der praktischen Studienanteile im Hebammenstudium. Hierfür wird eine Koordinationsstelle Ausbildung eingerichtet, die im Studiengang Hebammenwissenschaft an der Universität zu Lübeck angesiedelt ist. Diese Stelle dient als zentrale Anlaufstelle für die beteiligten Praxiseinrichtungen und Ministerien sowie für den regelmäßigen Austausch über die Belange insbesondere der praktischen Studienanteile. Damit wird sichergestellt, dass die Ausbildung der Hebammen auch in der Praxis optimal unterstützt und weiterentwickelt wird.
Aufbau koordinativer Strukturen für eine zentrale Anlaufstelle
Um eine umfassende Versorgung mit Hebammenleistungen zu gewährleisten und die Kommunikation zwischen den beteiligten Parteien zu verbessern, werden koordinative Strukturen für eine zentrale Anlaufstelle aufgebaut. Diese Anlaufstelle dient als Schnittstelle für Kliniken, Hebammen, Schwangere, Gebärende, Wöchnerinnen sowie das Ministerium für Justiz und Gesundheit. Durch den Aufbau dieser Strukturen sollen Engpässe in der Versorgung vermieden werden.
Etablierung einer Koordinationsstelle Ausbildung
Zusätzlich wird eine Koordinationsstelle Ausbildung etabliert, die als Anlaufstelle für Praxispartner und das Ministerium für Justiz und Gesundheit fungiert. Diese Stelle unterstützt die Praxispartner bei der Planung und Durchführung der praktischen Studienanteile, um sicherzustellen, dass das Studienplatzkontingent optimal genutzt wird und die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden. Durch diese Maßnahme wird eine effektive Ausbildung der Hebammen sichergestellt.
Um Arbeitsbedingungen für Hebammen zu verbessern und die Versorgung von schwangeren Frauen und ihren Familien zu sichern, wird eine Datengrundlage benötigt. Diese soll in Form einer Online-Befragung im September 2024 geschehen. Um einen guten Überblick zu bekommen werden 4 verschiedene Gruppen befragt:
a. Ambulante Hebammenleistungen
b. Klinische Hebammenleistungen
c. Hebammenversorgung aus Nutzer:innenperspektive
d. Die Sicht der Hebammenstudierenden
Die Details werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Bleiben Sie auf unserer Website auf dem Laufenden, um keine Informationen zu verpassen und Ihre Stimme für eine verbesserte Hebammenversorgung zu nutzen.
Aurelia Hayward
Tel. +49 151 11031976
Alexandra Roth
info@kohesh.de